
Unsere letzten wilden Tage
von Anna Bailey
erschienen im Rütten&Loening Verlag am 13. August 2025
Gebundenes Buch 382 Seiten
Prämienpunkte eingelöst bei vorablesen
Coverrechte liegen beim Verlag
Klappentext
»Man sagt, man kann den Zustand eines Ortes daran erkennen, wie es seiner Wildnis geht. Und ich sage, da draußen stimmt was nicht.«
Flirrende Hitze, raschelndes Sumpfgras und tödliche Alligatoren, die lautlos durchs Wasser gleiten: Versunken in den Sümpfen Louisianas liegt das verwunschene Jacknife, in das sich niemand mal so eben verirrt. Als die Journalistin Loyal hierhin zurückkehrt, hofft sie, sich mit ihrer besten Freundin aus Kindheitstagen zu versöhnen. Doch bevor Loyal mit ihr sprechen kann, wird sie ermordet aufgefunden. Niemanden interessiert es, was mit der jungen Frau passiert ist, die schon immer als Außenseiterin galt. Also beginnt Loyal, selbst Fragen zu stellen. Als sie Geheimnisse zutage fördert, die einige lieber unentdeckt gelassen hätten, zieht sich auch für sie die Schlinge zu.
Ein Roman wie eine Naturgewalt: über den Mut einer Frau, sich nicht mit einfachen Antworten zufriedenzugeben, und einen besonderen Ort, der uns den Atem raubt.
Meine Meinung
Der kleine Ort in Louisana lädt nicht zum Verweilen ein, die Stimmung ist eher gedrückt. Doch Loyal muss zurück, ihre Mutter benötigt Hilfe. Loyal möchte die Gelegenheit nutzen, sich mit ihrer Jugendfreundin Cutter zu versöhnen. Doch die Zeit ist gegen sie und Cutter ist am nächsten Tag tot. Loyal setzt alles daran, aufzuklären, warum Cutter gestorben ist. War es sogar Mord? Und wer könnte der Täter gewesen sein?
Um das herauszufinden, übernimmt sie den Job bei der kleinen Zeitung im Ort.
Die Geschichte erinnert mich an Buch und Film „Der Gesang der Flusskrebse“. Ein trauriges Dorf, ruhige und fast eingeschüchterte Einwohner, Polizisten die ihre eigenen Gesetze manifestieren und natürlich der oder die Ausgeschlossenen. Das Dorf liegt im tiefsten Sumpf von Louisana, man lebt von der Alligatorenjagd. Cutter und ihre Brüder sind sehr geübt in der Jagd. Dennoch reicht das Geld hinten und vorne nicht. Die Träume werden immer größer und somit ist es ein leichtes für skrupellose Menschen, hier Fuß zu fassen.
Anna Bailey beschreibt detailliert die Landschaften und transportiert auch die Gefühle der Charaktere mit Leichtigkeit. Aus verschiedenen Perspektiven erfahren wir einiges über Loyal und über Cutter. Die Geschichte spielt in der Gegenwart, aber die Autorin nimmt uns auch mit in die Vergangenheit. Warum kam es zum Bruch zwischen Loyal und Cutter, und warum schaffen die drei Geschwister es nicht, aus ihrer miserablen Lage?
Am Ende lösen sich einige Stränge auf, dennoch beschäftigt die Story noch einen weiter.
Fazit
„Unsere letzten wilden Tage“ setzt sich mit Freundschaft und der Gesellschaft auseinander. Spannend und abwechslungsreich, aber dennoch kein Thriller. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und der ständige Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven und zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist fließend. Gerne vergebe ich 5 🐥🐥🐥🐥🐥 und eine Leseempfehlung.